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Worin liegt für Sie die Herausforderung, für Kinder und Jugendliche zu
schreiben?
Das Bilderbuch als solches ist durch die
Gleichwertigkeit und Verschränkung von Bild und Text, durch die Aufmachung
und das große Format ein faszinierendes Medium – ganz unabhängig von der
Zielgruppe Kinder. Die Herausforderung, für Kinder zu schreiben, liegt
darin, gleichzeitig auch für sich selbst zu schreiben.
Inwieweit spielen Sie stilistisch mit der
Sprache, um die Kinder in die Welt Ihrer Geschichte zu ziehen? Vor allem,
wenn Sie zu vermitteln versuchen, dass anders sein nichts Böses ist, dass
Ausgrenzung falsch ist und dass Aufklärung wichtig ist?
Eine Geschichte, die sich einem solchen Thema widmet,
läuft Gefahr, sehr plakativ zu werden. Ich habe mich deshalb bemüht, eher
zurückgenommen und neutral zu erzählen. Der Protagonist Boris ist zwar
verärgert über die Mühen, die er erleiden muss, aber nicht traurig oder
gar anklagend. Die Geschichte wirkt in erster Linie über den Verlauf der
Ereignisse und nicht über deren Bewertung im Text. Diese vorzunehmen
bleibt den Kindern überlassen. Emotionen entstehen mehr über die Bilder
als über die Sprache.
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Wie wichtig ist die Illustration
für Ihre Geschichte oder auch im Allgemeinen für Kinderbücher? Und was war
für Sie ausschlaggebend, diesmal Autor sowie Illustrator zu sein?
Es ist sehr reizvoll, sein eigener
Illustrator zu sein oder sein eigener Autor – wie man es nimmt. Die
Aufteilung in Wort und Bild ist beim Bilderbuch letztlich künstlich, da
beide Anteile sehr voneinander abhängen. Wenn man eine Geschichte
entwickelt, denkt man sowohl sprachlich als auch bildlich. Zum Teil
existieren zunächst reine Bildideen, oder aber man hat ein paar Zeilen und
sucht noch nach einem Bild. Die Grundlage des Buches ist dann nicht der
Text, wie es üblicherweise der Fall ist, sondern von vornherein das
Storyboard. Ausschlag gebend dafür, diesmal sowohl Autor als auch
Illustrator zu sein, war schlicht, dass ich die Idee für dieses Buch
hatte. Zurzeit arbeite ich wieder an eigenen kurzen Geschichten, die
nächstes Frühjahr im Residenz Verlag erscheinen werden.
Welche Resonanz erhoffen Sie sich von den
Medien durch den Kinder- und Jugendbuchpreis? Und was hat er Ihnen
rückblickend auf das Jahr 2005 gebracht?
Eine solche Anerkennung zu bekommen tut gut und
bestärkt einen in der eigenen Arbeit. Der Preis für
„Der Zapperdockel und der Wock“ war für mich sehr wichtig. Von den
Medien erhoffe ich geneigtes Interesse.
Es folgen Auszüge aus
einem Interview mit Jens Rassmus, das anlässlich der Verleihung des
"Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2006" gegeben
wurde. Erhalten hat er diesen Preis für sein 2005 erschienenes Bilderbuch
„Der wunderbarste Platz auf der Welt“
– Verlag Niederösterreichisches Pressehaus.
Weitere Bilderbücher
bzw. Buchillustrationen von Jens Rassmus:
Der Zapperdockel und der Wock (Georg
Bydlinski) Deutscher Jugendbuchpreis 2005
Der karierte Käfer (Residenz-Verlag)
Als die Gondolieri schwiegen (William
Goldman) – Eichborn-Verlag
Der Großvater im rostroten Ohrensessel
(Jutta Treiber) – Dachs-Verlag
Buchstaben-Dschungel (Ursula Poznanski) –
Dachs-Verlag
All diese Zahlen (Ursula Poznanski) –
Dachs Verlag
Wie ein Fisch, der fliegt (Georg Bydlinski) – Dachs-Verlag
Der große Klong (Melanie Rosenmaier) –
Dachs Verlag
Der kleine Herr Jaromir (Martin Ebbertz)
– Sauerländer-Verlag
Das Vollmondorchester –
Sauerländer-Verlag
Die Geschichte vom Höherhinauf (Max
Kruse) – Sauerländer-Verlag
Lametta im August (Barbara Bronnen) –
Verlag sanssouci
Schlüssel verloren (Annette Herzog) –
Peter-Hammer-Verlag
Der Schnee-Fresser (Ten Haaf) –
Esslinger-Verlag
Pressestimmen zu „Das Vollmondorchester“:
Jens Rassmus führt mit seinem zweiten Werk
wieder in eine traumhafte Anders-Welt, die doch in der Wirklichkeit fußt und
deshalb viel Raum für eigene Phantasie lässt.
DARMSTÄDTER ECHO
Traumhafte Fabelwesen, ein mutiges Märchen
und satte, pralle Bilderwelten – eine wunderschöne Mischung!
KINDERGARTEN HEUTE
Ein zauberhaftes Bilderbuch, das junge Leser
in das magische Reich der Fantasie entführt.
TIROLER TAGESZEITUNG
Vorsicht: Dies ist ein Zauberbuch.
Nebenwirkungen sind nicht ausgeschlossen. Es könnte sein, dass Ihre Kinder
(oder Sie selbst) nach der Lektüre nicht nur mondsüchtig sind, sondern eine
spontane Lust auf wilde Musik, nächtliches Tanzen und schwerelose Träume
entwickeln… Ein wunderbares Buch, das einem den Kopf verdreht – und zwar
wörtlich.
SAARBRÜCKER ZEITUNG
Für Leute, die nach allen Richtungen staunen
wollen
FRANKFURTER NEUE PRESSE
Für Mondreisen muss man nämlich nur, wie
Anna, den Standpunkt ändern und von den Füßen auf den Kopf auf die Füße
fallen. „Das Vollmondorchester“ hilft dabei, den Kopf mit dem Bilderbuch
zweimal um 180 Grad zu drehen – und über den Himmel zu gleiten wie über ein
großes Meer.
DER TAGESSPIEGEL
Warme Töne, satte Farben, alles ganz intim…
Schwerkraft ade! Im Reich des Traumes gelten andere Gesetze. Vollmond: Ein
Buch wird nachtaktiv!... Jens Rassmus malt die Visionen der Nachwelt mit dem
gewitzten Frischauf eines Morgenmenschen.
DIE ZEIT
Jens Rassmus ist ein Himmelsmaler, ein
Wolken- und Sternenzauberer, mit eigenwilligen Bildideen.
WAZ
Nicht nur die ganze Welt steht in „Das
Vollmondorchester“ Kopf, auch die Buchseiten haben keine Lust, ordentlich in
Reih und Glied zu stehen. Wie Anna machen sie einfach einen Kopfstand. Doch
keine Angst, wer das Bilderbuch lesen will, muss keinen Sport, sondern nur
in alle Richtungen staunen können.
LÜBECKER NACHRICHTEN
Ein himmlisches Bilderbuch-Kunstwerk, das
Kinder und Erwachsene begeistern wird.
BERLINGER MORGENPOST
Auch für erwachsene Bilderbuchliebhaber ein
Genuss.
MAIN-ECHO
Ein kleines Wunder… eine verzauberte
Geschichte mit ebenso zauberhaften Bildern, die frei von jeder moralinsauren
Erwachsenenpädagogik ist. Eine rundum schöne Geschichte.
STADTMAGAZIN KIEL
Traumhafte Bilder, die den drolligen
Nachtgestalten mit den spitzen Ohren eine wahrhaft gute Figur gaben.
KÖLNISCHE RUNDSCHAU
Ideenreich und liebevoll sind nicht nur die
Illustrationen. Auch der Text windet und wendet sich in diesem wunderschönen
Bilderbuch entsprechend dem Inhalt.
OFFENBACH-POST
Eine wundersam-skurrile Geschichte… Der
Leser wird nicht nur durch die Geschichte in Atem gehalten, er muss auch das
Buch abwechselnd auf den Kopf stellen, um das Abenteuer auf dem Mond
weiterzulesen.
NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG
Voller Fantasie und Zauber
DIE RHEINPFALZ
Anna gleitet so leicht auf den
Fantasieflügeln dahin, dass man am liebsten selbst einsteigen möchte.
BERCHTESGADENER ANZEIGER
Malerisch hervorragend, mit einem
originellen Drehmoment und kraftvollen, kreativen Bildern ist „Das
Vollmondorchester“ eine Geschichte, die aus dem Rahmen fällt.
ESELSOHR
Anspruchsvolles Bilderbuch mit einer
gelungenen Mischung aus Klamauk und Poesie, die zauberhaft ins Bild
umgesetzt wurde.
BILDERBUCH DES MONATS SEPTEMBER 1999, AKADEMIE VOLKACH
Bei den mystischen Mondgestalten denkt man
unwillkürlich an Bosch und Breughel oder an Dali. Da könnte eine Brücke zur
Kunst geschlagen werden. Ein vergnügliches Mitternachtsabenteuer über
dunkelblaue Traumwelten
BUCHMARKT
Ein Buch wie ein Traum; mit Bildern, die
Wirklichkeit bunter machen.
NÜRNBERGER NACHRICHTEN
Eine Geschichte für kleine Leute, die nach
allen Richtungen staunen und umblättern, sich dabei aber nicht den Kopf
verdrehen lassen. Ein gelungenes Bilderbuch.
SCHWÄBISCHE ZEITUNG